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Burnout Ostwest: Bremer Schule (Review)
Artist: | Burnout Ostwest |
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Album: | Bremer Schule |
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Medium: | LP/Download | |
Stil: | Electro-Punk |
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Label: | Golden Press | |
Spieldauer: | 23:07 | |
Erschienen: | 16.04.2024 | |
Website: | [Link] |
In Zeiten, in denen jeder eine politische Meinung hat, in denen globale Krisen für individuelles Elend sorgen und sich die Menschen zunehmend fremd werden, ist es sowohl en vogue dagegen zu sein, als auch wichtig Haltung zu zeigen. Was den schmalen Grat zwischen durch Kenntnis fundierter Meinung und Mund-zu-Mund-Weisheit noch mehr ausdünnt. Aber von Partei- zu Kindergartenpolitik ist es bekanntermaßen nur ein kleiner Schritt und so pogen BURNOUT OSTWEST in bewährter Punkrock-Manier durch zynische Kommentare auf die Gesellschaft und ihre Probleme.
Egal ob es dabei um die Sinnlosigkeit von Arbeit geht („Roboter erwürgt Arbeiter“) oder ob politische Konstrukte zerpflückt werden („Rauchen gegen Rechts“), BURNOUT OSTWEST betrachten die Gesellschaft durchs Brennglas der Satire, die so rabiat ehrlich ist, dass es beinahe weh tut.
Die stoisch prügelnden Songs sind dabei natürlich ein erheblicher Stimmungsverstärker, der – ganz dem Artwork entsprechend – wie eine Abrissbirne einmal durch den potenziell lethargischen Geist fegt.
Dass sämtliche Stücke trotzdem eingängig ins Ohr flutschen sorgt für eine spannungsgeladene Stimmung, die einem potenziellen Flaschenwerfer kurz vor dem Ausrasten gleicht.
Dass die textlichen Blickwinkel dabei höchst subjektiv, von Emotionen und Widersprüchen gespickt sind, ist so interessant wie passend. Schließlich ist Musik Herzensausdruck und Punkrock als politisches Vehikel niemals neutral.
Subkultur als Befreiungsakt aus dem trist-grauen Alltag?
Im Fall von „Bremer Schule“ funktioniert das.
FAZIT: BURNOUT OSTWEST übertreiben die Widersprüche gesellschaftlicher Normen und Funktionalitäten, ebenso wie „Bremer Schule“ einem radikalen Befreiungsschlag aus vermeintlicher Objektivität gleicht. Die zynischen Texte treten dem zart besaiteten Gemüt mit der Verse voran in die Magengrube, wobei die szenetypischen Feindbilder (politische Rechte, Proletariat aber auch Patrioten und die sog. Oberschicht der Gesellschaft) zu Genüge ihr Fett weg bekommen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- A Seite:
- Mein Benzin, Gasolin!
- Kennst du eigentlich die Hamburger Schule?
- Rauchen gegen Rechts
- Lebenserfahrung kann man nicht googeln
- Ich bin Fleischer und das ist zu wenig Fleisch
- B Seite:
- Alles gut an der Heimatfront
- Roboter erwürgt Arbeiter
- Blöder Mann mit komischen Armen pinkelt auf den Osterhasen
- Der Donnergott ist auf dem Weg meine Brüder und Schwestern
- Mein Lover ist ein Trickbetrüger
- Bremer Schule (2024) - 10/15 Punkten
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